Fahrzeugbeschaffungen
Die ÖBB kaufen neun neue railjet-Garnituren für den Fernverkehr und erweitern damit ihre railjet-Flotte von derzeit 51 auf insgesamt 60 Garnituren. Die zusätzlichen railjets werden ab Dezember 2016 für den InterCity-Verkehr (IC) zwischen Wien und Salzburg eingesetzt – sie ersetzen die derzeit dort fahrenden Reisezugwägen des IC, ohne dessen Haltemuster zu verändern. Das bedeutet: Auch die Fahrgäste aus Tullnerfeld, Amstetten, St. Valentin, Wels, Vöcklabruck und Attnang-Puchheim profitieren in Zukunft vom Reisekomfort des ÖBB-Premiumzugs railjet. Die neuen Züge werden mit der notwendigen Zugsicherungstechnik für Fahrten in Italien ausgestattet sein, um eine Zulassung in Italien erlangen zu können. Denn die ÖBB planen ein Jahr später, im Dezember 2017, auch die Umstellung der bestehenden Tagverbindung Wien – Venedig – Wien auf railjets. Zusätzlich dazu soll eine zweite railjet-Tagverbindung nach Venedig angeboten werden, die am Vormittag in Wien abfährt.
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bestellen weitere neun railjet-Züge bei Siemens. Die Auslieferung der siebenteiligen Garnituren soll bis Dezember 2016 erfolgen. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 145 Mio. Euro. Die ÖBB verfügen bereits über 51 railjets, die in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn verkehren. Die neuen Garnituren werden auf der Weststrecke eingesetzt. Zusätzlich werden sie für den Verkehr nach Italien ausgerüstet und sollen unter anderem bis nach Venedig eingesetzt werden. Ein guter Teil der Wertschöpfung aus dem Kaufauftrag verbleibt in Österreich: Die Endmontage der railjets erfolgt im Siemens-Werk in Wien-Simmering. Die Fahrwerke kommen aus dem Siemens-Werk in Graz. Damit fallen rund 70 Prozent der Wertschöpfung in Österreich an.
Die SBB kauft bei Stadler Rail zusätzliche Züge des Typs Regio-Dosto und Flirt. Damit kann sie das Angebot und die Qualität für die Kundinnen und Kunden verbessern und der wachsenden Nachfrage gerecht werden. Im Gebiet der Zürcher S-Bahn kommen 19 zusätzliche Regio-Dosto zum Einsatz und in den Kantonen Waadt und Zug sechs Flirts. Die Züge werden von den Kantonen und dem Bund bestellt.
Für den Bau und Unterhalt von Fahrleitungsanlagen beschafft die SBB 59 neue Fahrzeuge. Die schnellfahrenden Fahrzeuge sind wichtig, damit die SBB ihren Kundinnen und Kunden trotz stetig zunehmenden Bau- und Unterhaltstätigkeiten einen einwandfreien und pünktlichen Bahnbetrieb bieten kann. Der Auftrag über rund 100 Millionen Franken geht an die Firma Harsco Rail in Eastwood (UK).
Bombardier Transportation, führender Anbieter in der Schienenverkehrsindustrie, und das Leasingunternehmen Railpool haben einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 65 BOMBARDIER TRAXX-Lokomotiven unterzeichnet. Er beinhaltet einen ersten Abruf von 35 Lokomotiven und eine Option auf bis zu 30 weiteren Lokomotiven. Der potenzielle Gesamtwert des Vertrags liegt bei 250 Millionen Euro (340 Millionen US-Dollar). Gemäß dem Listenpreis liegt der Wert für die abgerufenen Lokomotiven bei etwa 135 Millionen Euro (184 Millionen US-Dollar).
Das Lokomotiv-Leasingunternehmen Mitsui Rail Capital Europe B.V. (MRCE) hat weitere 20 Vectron AC-Loks bei Siemens bestellt. Sie werden auch für den Betrieb im schnellen Personenverkehr ausgerüstet. Die erste Lok aus dem Lokomotivenwerk in München-Allach wurde bereits an MRCE übergeben. Mit dieser neuen Bestellung vergrößert MRCE seine Flotte auf insgesamt 35 Vectron-Loks.
Die Deutsche Bahn AG hat mit Bombardier Transportation einen Auftrag über die Lieferung von sieben BOMBARDIER TRAXX Diesellokomotiven mit Mehrmotoren-Antrieb unterschrieben. Die Lokomotiven werden auf der rund 40 Kilometer langen Shuttle-Strecke eingesetzt, um dort Autozüge vom Festland über den Hindenburgdamm nach Sylt und zurück zu ziehen. Ihr innovatives dieselelektrisches Antriebskonzept macht es möglich, die Leistung der vier parallel arbeitenden Fahrmotoren einzeln zu regeln und so den Energieverbrauch zu minimieren. Das ist insbesondere beim häufigen Rangieren in Niebüll und Westerland von großer Bedeutung. Hier wird künftig nur noch ein Fahrmotor verwendet – die anderen drei werden abgeschaltet.
Stadler Rail hat von der Aserbaidschanischen Eisenbahn einen Auftrag für 30 Schlaf- und Speisewagen erhalten. Dies ist der erste Verkaufserfolg in Aserbaidschan und ein weiterer Meilenstein bei der Erschliessung der GUS-Märkte. Der Auftrag hat ein Volumen von rund CHF 120 Mio. (inkl. umfangreiches Ersatzteilpaket sowie Personalschulungen). Die Wagen werden auf der Linie Baku – Tiflis – Istanbul zum Einsatz kommen. Sie werden über Spurwechseldrehgestelle für den durchgehenden Betrieb zwischen Georgien und der Türkei verfügen. Es werden fünf verschiedene Wagentypen mit hochwertigem Interieur geliefert. Der Bau der Wagen erfolgt im Stadler-Werk in Altenrhein.
Die beiden Unternehmen Alstom und Talgo haben beim Bundesverwaltungsgericht (BVG) je eine Beschwerde gegen die Vergabe der neuen Triebzüge Nord–Süd an Stadler Rail eingelegt. Die SBB wurde heute vom BVG entsprechend informiert. Die Beschwerdefrist ist am 30. Mai abgelaufen. Die SBB hat am 9. Mai den Entscheid, den Auftrag an Stadler Rail zu vergeben, kommuniziert.
Mit Investitionen von insgesamt rund 35 Millionen Euro modernisiert die DB Netz AG ihren Fahrzeugpark und sorgt damit im Störungsfall für eine schnelle Verfügbarkeit ihrer Strecken. Sie beschafft insgesamt fünf neue Kranzüge für die Notfalltechnik, die wiederum jeweils aus fünf Fahrzeugen bestehen: einem Notfallkran, einem Kranschutzwagen, einem Gegenlastwagen, einem kombinierten Schlaf- und Sanitärwagen sowie einem kombinierten Aufenthalts-, Werkstatt- und Energiewagen. Drei der neuen Krane verfügen über eine Tragkraft von je 160 Tonnen, die beiden anderen von je 100 Tonnen. In Leipzig wurde heute der erste 160 Tonnen-Notfallkran mit einem Gegenlastwagen von der Firma Kirow an die DB Netz AG übergeben.