Politik & Verbände
Das Sterben der Nachtzüge geht weiter: Diesen Samstag fährt der letzte Nachtzug von Basel nach Kopenhagen. Ein Hauptgrund dafür ist die Privilegierung des Flugverkehrs. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz fordert deshalb den Bundesrat auf, sich für die Einführung einer CO2-Abgabe auf Kerosin einzusetzen. Die SBB sollen sich ihrerseits für eine europaweite und benutzerfreundliche Reservierungsplattform engagieren.
In Deutschland und in Europa wächst der Eisenbahnverkehr. Der Schienenverkehr gewinnt immer mehr an Marktanteilen hinzu und noch nie fuhren so viele Menschen mit der Bahn wie heutzutage. Der Eisenbahnverkehr wächst sogar stärker als der PKW-Verkehr. Und auch beim Güter- und Warentransport verlagert sich das Geschehen immer mehr auf die Schiene. Die Umweltbilanz des Schienenverkehrs stellt sich gegenüber anderen Verkehrsmitteln überaus positiv dar.
Verkehrsminister Winfried Hermann hat heute (30.10.2014) das Gutachten zur Stärkung des Kombinierten Verkehrs in Baden-Württemberg vorgestellt. Gemeinsam mit den Gutachtern von TCI Röhling Transport Consulting International informierte er über Möglichkeiten, die Umwelt zu entlasten, indem Güterverkehr teils auf der Straße, teils auf der Bahn oder mit dem Binnenschiff abgewickelt wird. „Der sogenannte kombinierte Verkehr wird stark wachsen und das ist gut so. Die Konzeption der Berater zeigt, dass Baden-Württemberg zwar vorbereitet ist, aber für weitere Zuwächse auch neue Kapazitäten schaffen muss. Wir setzen auf private Investoren. Das Land wird sie konzeptionell und finanziell unterstützen", so Minister Hermann.
Beim 40. Bundeskongress des VDEI am 18. und 19.10.2014 wurde Thomas Mainka zum neuen Präsidenten des VDEI gewählt. Mainka löst damit Frank Lademann für eine Amtszeit von vier Jahren ab.
„Die Regionalisierung des ÖPNV ist die Erfolgsgeschichte der Bahnreform. Regionalverkehr und Öffentlicher Personennahverkehr sind heute so gut wie nie zuvor." Allein von 2002 bis 2011 sei die Verkehrsleistung im Schienenpersonennahverkehr bundesweit um 33,5 Prozent gestiegen, die Zugauslastung habe sich um fast 20 Prozent erhöht, darauf wies Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Freitag in Frankfurt auf dem Ingenieurtag des Verbandes Deutscher Eisenbahningenieure hin. Dort zogen hochrangige Referenten unter dem Motto „20 Jahre Bahnreform – quo vadis?" Bilanz, ob und in welchen Bereichen die gewünschten Erfolge eingetroffen sind und wo künftig noch Verbesserungen notwendig sind.
Deutschland braucht leistungsfähigen, wettbewerbsorientierten Schienenverkehr. Dazu gehört unter anderem ein effizienter Schienengüterverkehr. Doch der Gütertransport auf der Schiene verursacht auch Lärm. Verkehr ohne Geräuschbelastung ist nicht möglich, deren weitere Minderung jedoch dringend erforderlich. Das Ziel ist klar: bis 2020 – ausgehend vom Jahr 2008 – 50 Prozent weniger Lärmbelastung im Schienenverkehr.
Nächstes Jahr durchschneiden die SBB im Schienennetz Schweiz fast so etwas wie den Gordischen Knoten: Für den nationalen Verkehr West–Ost wird Zürich Durchgangsbahnhof! Ohne Wenden fahren Intercitys von Westen her weiter nach Zürich Oerlikon und Richtung Osten. Genau dort, in Zürich Oerlikon, gibt es auch eines der vielen Bahnjubiläen des Jahres 2015 zu feiern. Und erst noch ein hochrangiges: 150 Jahre Bahnknoten Oerlikon.
Die Bayerische Staatsregierung hat gestern eine Bundesratsinitiative zur Anhebung des erhöhten Beförderungsentgeltes (EBE) beim Schwarzfahren im öffentlichen Personenverkehr auf den Weg gebracht. Damit setzt Bayern ein einstimmiges Votum der Länderverkehrsminister vom Juli 2014 um, das vorsieht, das EBE von 40 auf 60 Euro anzuheben. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt die Initiative: „Das ist ein lange ersehnter Startschuss, damit die Anpassung von zwei Rechtsverordnungen des Bundes für eine Erhöhung des EBE nun endlich umgesetzt werden kann", so VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Am 24.10.2014 findet in Stuttgart die zweite gemeinsame Verkehrstagung der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich und des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg statt. Das Treffen steht unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Landesverkehrsminister Winfried Hermann und Regierungsrat Ernst Stocker. Unter Beteiligung von Gästen aus Politik, Gesellschaft und Fachleuten der Verkehrswirtschaft soll das gegenseitige Verständnis vertieft und so auch eine bessere Basis für die Bewältigung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gelegt werden.
Der am 24.10.2014 an der Universität St.Gallen durchgeführte Infrastrukturtag des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) war dem Mobility Pricing gewidmet. Mobility Pricing erlaubt es, die bestehenden Infrastrukturen besser zu nutzen und Verkehrsspitzen zu glätten. Allerdings stellen sich noch zahlreiche technische, finanzielle und politische Fragen, wie Bundesrätin Doris Leuthard an der Tagung festhielt. An der Veranstaltung wurden verschiedene Modelle für den Strassen- und öffentlichen Verkehr vorgestellt und diskutiert. Sie werden im Rahmen eines Konzeptberichts nun weiter vertieft.