Politik & Verbände
Das Präsidium des Deutschen Verkehrsforums hat EU-Verkehrskommissar Siim Kallas ein Positionspapier mit Lösungsvorschlägen zur Lärmreduzierung im europäischen Schienengüterverkehr übergeben und dabei eine europäische Finanzhilfe für die Umrüstung von Güterwaggons mit leisen Bremsen vorgeschlagen.
Um den Güterverkehr umweltfreundlicher und staufreier zu gestalten, stellt die EU-Kommission über 64 Millionen Euro bereit. In einer heute (Mittwoch) gestarteten Konsultation ruft sie interessierte Unternehmen und Geschäftsleute auf, sich mit ihren Projekten um die finanzielle Unterstützung des Förderprogramms Marco Polo zu bewerben. Damit soll mehr Güterverkehr auf alternative Verkehrsträger wie Kurzstreckenseeverkehr, Binnenschifffahrt und Bahn verlagert werden, um den Straßenverkehr zu entlasten und den Güterverkehr insgesamt “grüner” zu machen. Die ausgewählten führenden Projekte werden fünfjährige Verträge für Fördermittel erhalten. Eingereicht werden können die Vorschläge bis zum 21, September 2012 unter dieser Webseite.
Damit der Güterverkehr auf der Gotthard-Route während der Sperrung der SBB-Strecke aufrecht erhalten werden kann, hat das Bundesamt für Strassen (ASTRA) beschlossen, für Gütertransporte durch den Gotthard-Strassentunnel sowie über den Gotthardpass vorübergehend eine Ausnahmeregelung zu erlassen. Begünstigt werden Transporte mit gefährlichen Gütern, die normaler-weise mit der Bahn erfolgen. Diese Ausnahme wird nur unter strengen Auflagen gewährt und gilt ausschliesslich für die Versorgung des Kantons Tessin, des Misox sowie des Kantons Uri.
Die Allianz pro Schiene bekommt Zuwachs: Zu dem politischen Verkehrsbündnis, in dem unter anderem mehr als 100 Unternehmen der Bahnbranche zusammengeschlossen sind, gehört ab sofort auch das Mobilitätsnetzwerk flinc aus Ludwigshafen. „Mit flinc tun sich ganz neue Chancen für eine sozial vernetzte Automobilität auf, die in großem Stil die Facebook Generation anspricht – also Leute, die über das neueste Handy verfügen, aber kein eigenes Auto mehr besitzen müssen", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Dienstag in Berlin. Diese neue Form der intelligenten Mitfahrzentrale erweitere das Denken der Nutzer für eine pragmatische Verkehrsmittelwahl und führe weg vom traditionellen Besitzdenken, sagte Flege. „Ein Autofahrer, der als flinc-Nutzer seinen Fahrgastraum für andere öffnet, hat schon von der Eisenbahn gelernt."
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) warnt vor massiven negativen Folgen, wenn in der Bundesrepublik weiterhin zu wenig in die Schieneninfrastruktur investiert wird. Kritisch seien insbesondere die mangelnden Verbindungen in die Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen. Generell werde in Europa zu wenig Geld in die Schieneninfrastruktur investiert. Ausgerechnet das Transitland Deutschland drohe aber völlig den Anschluss zu verlieren. Die EVG fordert daher ein massives Investitionsprogramm in die Schiene.
The UN Environment Programme (UNEP), together with dozens of train, metro, bus, and carpooling companies across Europe are launching the Let's Travel Together campaign aimed at changing the behaviour of travellers and commuters and inviting citizens to virtually share their ride with friends and jump on the sustainable spaceship driving to Rio...
Die 12 Organisationen der Koalition Pro Cargo haben heute in Basel dem Chef von SBB Cargo die Unterschriften der Petition «Stopp dem Kahlschlag im Wagenladungsverkehr» übergeben. Sie kritisieren das Unternehmen für seine Abbaustrategie und werden sich in der kommenden
politischen Diskussion geschlossen für den Schienengüterverkehr in der Schweiz einsetzen.
Ohne besonderen Aufwand haben die Organisationen der von der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV angeführten Koalition Pro Cargo weit über 6000 Unterschriften für die Aufrechterhaltung und den Ausbau des Schienengüterverkehrs im Inland gesammelt. Heute haben sie die Unterschriften am Hauptsitz von SBB Cargo in Basel deren Chef Nicolas Perrin übergeben. «Diese Unterschriften sind ein deutliches Zeichen dafür, dass es den Schweizerinnen und Schweizern nicht gleichgültig ist, ob Güter auf der Strasse oder der Schiene transportiert werden», stellte Gewerkschaftssekretär und Nationalrat Philipp Hadorn bei der Übergabe fest.
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz ist erstaunt darüber, dass sich Roadcross-Geschäftsführerin Valesca Zaugg in den Medien für eine 2. Strassenröhre am Gotthard ausspricht. Eine Analyse der bfu - Beratungsstelle für Unfallverhütung vom Mai dieses Jahres hat gezeigt, dass die Zahl der Unfälle damit nur marginal reduziert würde. In dieser Untersuchung hält die bfu weiter fest, «dass das Unfallgeschehen im Gotthard-Strassentunnel im Vergleich zum gesamtschweizerischen Unfallgeschehen sehr klein ist». Die Zahl der Verunfallten im Gotthardtunnel macht gemäss bfu weniger als 0,1 Prozent der Personen aus, die in der Schweiz jedes Jahr im Strassenverkehr verunfallen.
Der Bundesrat will die Transportpflicht für Fangruppen lockern. Fangruppen sollen keinen Anspruch mehr haben, in fahrplanmässigen Zügen transportiert zu werden, wenn ein Transportunternehmen einen Extrazug anbietet oder der Sportklub einen Charterzug bestellt hat. Für Schäden bei Extrafahrten soll neu der Klub haften. Mit dieser Regelung will der Bundesrat die Sicherheit des öffentlichen Verkehrs gewährleisten.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und seine österreichische Amtskollegin Doris Bures haben heute (15.06.2012) in Rosenheim eine Ressortvereinbarung zur gemeinsamen Ausbauplanung der Zulaufstrecken zum künftigen Brennerbasistunnel unterzeichnet. Damit werde ein grenzüberschreitend abgestimmtes Vorgehen sichergestellt, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesverkehrsministeriums. Die Ressortvereinbarung markiere auch den Beginn einer breiten Beteiligung der Bevölkerung an den Planungen des Projektes.