IT-Lösungen
Die SBB plant, in der Nacht vom 15. auf den 16. August 2015 zwischen Brunnen und Erstfeld die moderne Führerstandsignalisierung ETCS Level 2 in Betrieb zu nehmen. Die 19 Kilometer lange Zufahrtstrecke vor dem Nordportal des neuen Gotthard-Basistunnels (GBT) ist der erste Abschnitt auf der neuen Nord-Süd-Achse, der mit ETCS Level ausgerüstet wird. Diese technische Umschaltung ermöglicht, dass dereinst die Züge in geringen Zeitabständen durch den Tunnel fahren können.
Vor der Abfahrt noch schnell die beste Verbindung raussuchen oder direkt nach Ausstieg aus der U-Bahn die E-Mails abrufen: Seit Samstag, den 1. August und bis Ende Oktober 2015 führt die BVG auf dem U-Bahnhof Osloer Straße eine Machbarkeitsstudie zu öffentlichem WLAN im Bereich der Berliner U-Bahn durch. Mit dem dreimonatigen Test des mit Smartphone, Tablet oder Laptop frei zugänglichen Netzes „BVG Wi-Fi“ sollen Erkenntnisse zu den technischen Voraussetzungen, zum Nutzungsverhalten und den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines solchen Angebots gesammelt werden. Der U-Bahnhof Osloer Straße eignet sich aufgrund seiner baulichen und verkehrlichen Voraussetzungen besonders gut für den ergebnisoffenen Testbetrieb: An dem stark frequentierten Umsteigeknoten im Ortsteil Gesundbrunnen kreuzen sich die Linien U8 und U9. Wenn hier mehrfach am Tag zwei U-Bahnzüge mit jeweils bis zu 800 Fahrgästen zeitgleich einfahren und sich deren mobile Geräte automatisch einwählen, wird das „BVG Wi-Fi“ auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.
Siemens rüstet im Konsortium mit dem Infrastrukturunternehmen Cofely-Fabricom (GDF SUEZ) über 2.200 Gleiskilometer des belgischen Eisenbahnnetzes mit dem europäischen Zugsicherungssystem „European Train Control System“ ETCS Level 2 aus. Einen entsprechenden Auftrag erteilte der belgische Eisenbahninfrastruktur-Betreiber Infrabel. Das konsortiale Auftragsvolumen beträgt rund 510 Millionen Euro. Das Zugsicherungssystem ETCS ist ein wesentlicher Baustein für das Zusammenwachsen Europas im Bahnverkehr. Es soll die bisher mehr als 20 existierenden nationalen Zugsicherungssysteme auf dem europäischen Kontinent ablösen sowie Sicherheit und Durchsatz erhöhen. Der Projektabschluss ist für Ende 2025 geplant. Der Vertrag umfasst die Installation des Zugsicherungssystems und der elektronischen Stellwerkstechnik.
Die SBB modernisiert bis Ende 2015 die blauen Generalanzeiger in 16 Bahnhöfen. Seit Ende Oktober 2014 ist die erste neue LED-Anzeigetafel in Neuchâtel erfolgreich in Betrieb. Von Anfang Juni bis Ende 2015 ersetzt die SBB nun laufend an den weiteren Bahnhöfen die bisherigen Generalanzeiger. Jetzt ist Chur an der Reihe.
Schon seit 2010 plant und steuert Trenitalia, Unternehmen der italienischen Staatsbahn, rund 15.000 Mitarbeiter und über 5.000 Fahrzeuge mit Software der IVU Traffic Technologies AG. Nun hat das Berliner IT-Unternehmen zusätzlich das Hosting des gesamten Systems übernommen.
Die VerkehrsGesellschaft Frankfurt am Main (VGF) hat Scheidt & Bachmann beauftragt, ihre Fahrscheinautomaten um Funktionen rund um das (((eTicket zu erweitern, die Kunden die Auswahl unter einem deutschlandweit einmaligen Fahrschein-Sortiment ermöglichen werden. Die neuen Funktionen entsprechen dem Standard VDV-Kernapplikation. Die Pilotphase mit 20 Automaten startet am 29. Juni 2015.
Die Reise-App DB Navigator der Deutschen Bahn (DB) wurde vollständig überarbeitet und bietet ein frisches Design und zahlreiche neue Funktionen. So erhalten Kunden über die Rubrik „Meine Reise“ unterwegs einen schnellen Überblick über die aktuelle Fahrt mit Abfahrts- und Umsteigezeiten, Gleisangaben und Echtzeitinformationen. Die Informationen aus „Meine Reise“ mit Details zum Reiseplan werden auch direkt auf der Apple Watch angezeigt.
Mit einer konzernweiten Digitalisierungsoffensive will die Deutsche Bahn ihre Prozesse und Angebote mit Blick auf die Kunden nachhaltig verbessern. „Es gibt bei der Deutschen Bahn so gut wie keinen Bereich, der sich derzeit nicht mit der Digitalisierung beschäftigt. Insgesamt arbeiten wir an mehr als 150 Projekten, vom Personen- über den Güterverkehr und die Logistik bis hin zur Infrastruktur, der Produktion und unserer IT. Mit all diesen Initiativen verfolgen wir das übergeordnete Ziel, die Angebote der Deutschen Bahn noch attraktiver zu machen und unsere Prozesse noch effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Wir wollen unsere Kunden noch besser informieren und einfacher und komfortabler ans Ziel bringen“, beschrieb DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Neuausrichtung des Unternehmens.
Die ÖBB und das österreichische IT-Unternehmen RISE werden bei der internationalen Vermarktung von Softwarekomponenten für den Online-Vertrieb von Bahntickets zusammenarbeiten. Die verwendeten Komponenten eignen sich besonders für sehr große landesweite Vertriebssysteme mit sehr vielen Endgeräten und Benutzern.
In den ersten fünf Monaten buchten Bahnkunden rund 2,3 Millionen Handy-Tickets, das sind rund 70 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 2014 kauften die Fahrgäste insgesamt knapp vier Millionen Mal ihr Ticket über die Reise-App DB Navigator oder auf der mobilen Website der Deutschen Bahn (DB).