(12.06.2014)
Die Stadt Remscheid wird vom 5. Juli bis zum 3. August für vier Wochen nicht mit dem Zug erreichbar sein. Hierfür sorgen die erneute Verlängerung der Sanierungsmaßnahmen der Müngstener Brücke bis Dezember 2014 und eine am 5. Juli beginnende Sanierung der Schieneninfrastruktur zwischen Remscheid und Wuppertal Oberbarmen.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz stellten heute der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Abellio das Schienenersatzkonzept für diese Sommerbaustellen auf der Strecke
S 7 (Solingen-Remscheid-Wuppertal) vor. Die Fahrgäste der S 7 werden ab heute durch einen Informationsflyer, das Zugpersonal und zusätzliche Teams über das neue Konzept informiert.
VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann zu den Umständen der Notwendigkeit zur Erstellung des Schienenersatzkonzepts. „Die derzeitige Situation für die Fahrgäste auf der
S 7 ist eigentlich nicht zumutbar. Jahrelange Verschleppung von notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen durch die DB Netz AG führen in Kombination mit der komplexen Situation der Müngstener Brücke zu einer vermeidbaren Drucksituation. Und dieser Druck, in diesem Sommer zwei große Baumaßnahmen durchführen zu müssen, wird letztlich ungefiltert an die Fahrgäste weitergegeben, die mit erheblichen Fahrtzeitverlängerungen und Komforteinbußen durch den Schienenersatzverkehr leben müssen.
Heute bleibt den Beteiligten – einschließlich des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr als Aufgabenträger – nichts anderes übrig, als ein möglichst gutes Krisenmanagement zu leisten und auf die Nachsicht der Fahrgäste zu hoffen. Als regional verantwortliche Stelle für den Schienen-verkehr appellieren wir jedoch mit allem Nachdruck an die DB Netz AG, die Instandhaltung der Infrastruktur gewissenhaft wahrzunehmen, damit sich solche Situationen nicht wieder-holen."
Ronald R.F. Lünser, NRW-Geschäftsführer von Abellio, ist ebenfalls unzufrieden mit der Entwicklung: " Nur mit einer gut funktionierenden Infrastruktur sind wir in der Lage, im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge für unsere Kunden dauerhaft eine sichere und qualitativ hochwertige Verkehrsleistung anzubieten. Und bei allem Verständnis für die technischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Brückensanierung: Aber seit Oktober 2009 beschäftigt sich die DB Netz AG intensiv mit der Brücke, die seit nunmehr 15 Monaten für die Sanierungsmaßnahmen gesperrt ist. Wir haben uns auf die Zusagen der Deutschen Bahn und auf die Professionalität zur Planung und Durchführung der Sanierungsmaßnahmen verlassen. Mit Bekanntgabe der zweiten Verlängerung wurden wir hingegen erneut enttäuscht. Dies ist für sich genommen schon eine erhebliche Beeinträchtigung für unsere Verkehrsleistung und insbesondere für unsere Fahrgäste.
Dass nun entgegen allen vorher anderslautenden Ausführungen der DB auch noch parallel die Gleisbaumaßnahmen in Richtung Wuppertal aufgrund des schlechten Schienenzustandes durchgeführt werden müssen, verschlechtert die Situation für unsere Fahrgäste und für uns als Eisenbahnverkehrsunternehmen um ein Vielfaches. Denn mit dieser Maßnahme wird die 100.000-Einwohner-Stadt Remscheid für 4 Wochen komplett vom Zugverkehr abgeschnitten.
Trotzdem bin ich unter den von der DB Netz AG gestellten Rahmenbedingungen zufrieden, dass wir gemeinsam mit dem VRR und auch der DB Netz AG eine Lösung haben finden können, die unter diesen Umständen die Belastung aller Betroffenen möglichst gering hält."