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(04.11.2014)

Die aktuelle Berichterstattung in diversen Medien, in der falsche Sachverhalte dargestellt und Tatsachen verzerrt wurden, nimmt die RegioTram-Gesellschaft (RTG) zum Anlass, sich erneut zu äußern.


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1. Ursachen für Zugausfälle sind überwiegend nicht personalbedingt und liegen somit nicht in der Verantwortung der RTG

Die Gründe für Fahrtausfälle im RegioTram-System werden in einem betrieblichen Berichtswesen dokumentiert. Daraus geht hervor, dass die überwiegenden Ursachen dafür nicht im Bereich des Personals liegen. Vielmehr sind sie deutlich mehrheitlich in der Infrastruktur (z.B. Gleisnetz, Stellwerke, Baustellen) und den Fahrzeugen (Unfälle, technische Störungen) begründet. Ursache dafür ist auch das Fahrplanprogramm. Dieses Programm sieht in den Hauptverkehrszeiten einen deutlich höheren Fahrzeugeinsatz vor. Bei den nur 28 vorhandenen RegioTrams stehen in der Konsequenz weniger Reservefahrzeuge zur Verfügung.

Zudem hat die Praxis gezeigt, dass das Fahrplanprogramm für die Streckenprofile nicht an allen Stellen geeignet ist. Alle diese Ursachen liegen somit nicht im Verantwortungsbereich der RTG. Die RTG hat sich bereit erklärt, gemeinsam mit dem NVV daran zu arbeiten, dieses System zu verbessern, obwohl das nicht ihre vorrangige Aufgabe ist. Vor diesem Hintergrund vertritt die RTG die Position, dass die in Rede stehenden Pönalen nicht gerechtfertigt sind. Im Übrigen wäre es sinnvoll statt Pönalen einzufordern, diese Mittel in die weitere Stabilisierung des Gesamtsystems zu investieren.

Nach dem Start des RegioTram-Betriebes durch das neue Unternehmen RTG im Dezember 2013 mit einer Ausfallquote von rund 1,5 Prozent der zu leistenden Zugkilometer erreichte diese Quote im März 2014 bereits einen Wert von nur noch 0,6 Prozent. Nach einem Wiederanstieg der Zugausfälle im Mai, u.a. aufgrund der Baustelle auf der Linie RT3 und einem erneut erhöhten Krankenstand, sanken durch die von der RTG eingeleiteten Maßnahmen die personalbedingten Ausfälle wieder deutlich. Mit etwa zwei Drittel beziehen sich die Ausfälle von RegioTram-Fahrten überwiegend auf die Kasseler Innenstadt. Hier bieten sich Fahrgäste zahlreiche Alternativen durch Straßenbahnen und Busse. Von einem Nichtfunktionieren des Systems oder einer durchgängigen Schlechtleistung seit Betriebsbeginn kann deshalb unter Berücksichtigung der Tatsachen keine Rede sein.

In den ersten Monaten seit Betriebsaufnahme im Dezember 2013 war der notwendige Personalbestand unter den Triebfahrzeugführern der RTG noch nicht erreicht. Daraufhin wurden weitere Mitarbeiter ausgebildet und eingestellt. Bereits seit Juli jedoch arbeiten mehr Triebfahrzeugführer bei der RTG als branchenüblich, derzeit beschäftigt das Unternehmen mehr als 88. Aufgrund des inzwischen überdurchschnittlichen Personalbestandes konnten seit Sommer beantragte Urlaube genehmigt werden.

Nachdem sich das Vergabeverfahren immer weiter hingezogen hatte, erhielt die Bietergemeinschaft KVG/HLB den Zuschlag für den RT-Betrieb erst im November 2012 und somit ein Jahr vor der Betriebsaufnahme. Allein die kombinierte Straßenbahn- und Eisenbahn-Ausbildung des Fahrpersonals benötigt neun Monate und die Ausbildungskapazitäten sind eng begrenzt. Zudem mussten zuvor noch Stellenausschreibungs- und Personaleinstellungsverfahren vorgenommen werden.

Darüber hinaus wurde mit einem deutlich anspruchsvolleren Fahrplan (Halbstundentakt), einer neuen Linienführung in der Kasseler Innenstadt und einem hohen Anteil frisch ausgebildeter Triebfahrzeugführer gestartet, was eher eine überdurchschnittlich anstatt, wie tatsächlich geschehen, eine unterdurchschnittlich lange Vorbereitungszeit benötigt.

2. Unterstellt wurde, der NVV reagiere auf die Krise im RegioTram-Verkehr und suche einen neuen Betreiber für die Strecke der RT9 Schwalmstadt-Treysa

Tatsache ist, dass die Strecke nach Schwalmstadt-Treysa nicht für einen Betrieb mit RegioTrams vorgesehen ist und nur übergangsweise mit RegioTrams betrieben wurde, weil sich auch hier das NVV-Vergabeverfahren an einen Bahnbetreiber immer weiter verzögert hat. Der NVV bat schließlich die RTG, den Vertrag für die RT9 bis Dezember 2015 zu verlängern. Hier liegt demnach kein Leistungsmangel der RTG vor, sondern die RTG hatte sich auf Wunsch des NVV bereit erklärt, in dieser Notsituation zu helfen.

„Der Betrieb auf der RT9 nicht ausschließlich mit RegioTram-Fahrzeugen ist also ein alter Hut. Es ist abenteuerlich, dies jetzt darzustellen als würde die RTG mit dem Entzug dieser Leistung bestraft", erklärt Klaus Reintjes, einer der beiden Geschäftsführer der RTG mbH.

Darüber hinaus ist die hohe Fahrzeugauslastung durch den RT-Zusatzbedarf nach Treysa einer der Gründe für fahrzeugbedingte Zugausfälle im gesamten RT-Netz. Dass hier endlich seitens des NVV die Einsicht reift, dass es notwendig ist, das Angebot schon vor Dezember 2015 durch Regionalzüge zu ergänzen, begrüßt die RTG im Sinne der Fahrgäste ausdrücklich.

3. Derzeitige Lage: Krankenstand von bis zu 20 Prozent

Im Oktober stieg die Krankenquote jahreszeitlich bedingt auf bis zu 20 Prozent.

Tarifpartner der RTG ist die Eisenbahner Verkehrs-Gewerkschaft (EVG), die RTG wendet selbstverständlich die tarifvertraglich vereinbarten Regelungen an. Die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten werden ebenfalls eingehalten.

Aufgrund des überdurchschnittlich hohen Krankenstandes würden derzeit RT-Fahrten ausfallen. Um den Fahrgästen dies zu ersparen, fahren seit dem 3. November und vorerst bis zum Ende der aktuellen Woche bei einigen Fahrten Busse im Ersatzverkehr. Von den täglich insgesamt rund 250 Fahrten auf den drei betroffenen RT-Linien werden 230 regulär bedient. Für 18 Fahrten wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen organisiert und lediglich zwei Fahrten außerhalb der Verkehrsspitze fallen aus. Die RT9 verkehrt vollständig planmäßig.

Das RT-Fahrpersonal ist nicht durch anderes Personal, etwa aus dem Straßenbahnfahrdienst, ersetzbar. Triebfahrzeugführer bei der RTG müssen in zwei Systemen für Fahrten im DB Netz (EBO-Regularien) und im Straßenbahnnetz (BOStrab) ausgebildet sein.

4. Der vorige Mit-Betreiber DB Regio ist aus dem RT-Betrieb ausgeschieden

Von Beginn des RegioTram-Betriebes im Jahr 2007 an bis Dezember 2013 war das Unternehmen RTB, ein Dreierkonsortium aus DB Regio AG (51%-Anteil), KVG AG und HLB Basis AG (beide zusammen 49 %) für den RT-Betrieb zuständig. Eine von den allen drei Partnern gewünschte Verlängerung des Verkehrsvertrages war nicht möglich, denn das Bundes-Kartellamt hatte bereits 2007 den RT-Betrieb durch die RTB bis Ende 2012 befristet und eine maximal zwölfmonatige Verlängerung erlaubt. Deshalb musste der Betrieb auf allen vier RT-Linien neu ausgeschrieben werden. Darauf bewarben sich KVG AG und HLB Basis GmbH als Bietergemeinschaft, die DG Regio AG bewarb sich als Einzelunternehmen. Der NVV erteilte der KVG/HLB-Bietergemeinschaft den Zuschlag. Während HLB und KVG sowohl über das Know-how im Eisenbahn- als auch im Straßenbahnbetrieb verfügen, hätte die DB die Kompetenzen im Kasseler Straßenbahnbetrieb erst aufbauen müssen.

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