(21.11.2012)
Die Bekämpfung von Vandalismusschäden und Graffitischmierereien und deren Beseitigung sind weiterhin zentrale Themen in der betrieblichen Arbeit der Kölner-Verkehrs-Betriebe. Schmierereien, die an Stadtbahnen oder Bussen festgestellt werden, werden sofort beseitigt. Beschmutzte oder beschmierte Fahrzeuge fahren unverzüglich in die Betriebshöfe, um gereinigt zu werden. Sie bleiben nie länger als notwendig im Netz – in der Regel nur solange bis ein Austauschfahrzeug im Einsatz ist. Die Entfernung von Kleingraffiti im Innenraum dauert zirka 20 bis 30 Minuten.
Die Reinigung einer großflächigen Verschmutzung auf einer Fahrzeugseite der Stadtbahn dauert dagegen bis zu 16 Arbeitsstunden. Sind die Schäden, zum Beispiel durch chemische Zusätze in den Spraydosen, so gravierend, dass der Lack angegriffen ist und die Bahn neu lackiert werden muss, dauert diese Reinigung weitere sechs bis sieben Arbeitstage. Die Erneuerung bzw. Neubeklebung mit Werbefolien nimmt weitere drei Tage in Anspruch.
Aber auch die Haltestellen werden entsprechend dem Beschluss des Rates der Stadt Köln vom 30. Juni 2009, neben den Fahrzeugen, dauerhaft und nachhaltig von Graffitischmierereien befreit. Graffitis im Kernbereich der U-Bahn (innerhalb der Ringe) sollen innerhalb von 48 Stunden und Graffitis außerhalb des Kernbereichs innerhalb von 72 Stunden entfernt werden. Graffitis mit rechtsextremen Symbolen werden unverzüglich entfernt.
Durch die Vandalismus- und Graffitischäden werden hohe Reinigungs- und Reparaturkosten verursacht. Der KVB ist im Jahr 2011 diesbezüglich ein Schaden in Höhe von zirka einer Millionen Euro entstanden.
Um die Arbeiten im Bereich Graffitibeseitigung und Strafverfolgung noch effektiver durchführen zu können, wurde zum einen im Bereich „Fahrweg" die Stelle eines Graffitibeauftragten eingerichtet.
Der Graffitibeauftragte trägt netzweit die Beschädigungen zusammen, legt ein Kataster an und entwickelt Konzepte für die Entfernung der Graffitis. Die Entfernung von Graffitis wird von ihm beauftragt, durchgeführt und abgerechnet.
Zum anderen wurde im Bereich „Fahrgastservice" die Stelle „Vandalismusprävention" eingerichtet. Diese umfasst die vollständige strafrechtliche Bearbeitung bei Sachbeschädigungen (Vandalismus, Graffiti), bei Diebstahl, bei Missbrauch von Nothilfemitteln, bei Hausfriedensbruch sowie bei Anzeigen von Ordnungswidrigkeiten. Zudem übernimmt diese Stelle auch die Abstimmung mit den Ermittlungsbehörden und Gerichten. Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen KVB, Polizei und Stadt Köln/KASA sind erfolgreiche Wege bei der Ermittlung von Straftätern beschritten worden. So wird beispielsweise die Polizei bei gezielten Observationen zur Ermittlung von Graffitisprayern unterstützt. Dies hat in einigen Fällen bereits zu Festnahmen auf frischer Tat geführt. Des Weiteren erfolgt ein reger Informationsaustausch über die Graffitiszene und deren Schwerpunkte.
Zur Prävention gehört auch das erfolgreiche Projekt Fahrzeugbegleiter, in dem Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse unterschiedlicher Schulformen als Streitschlichter ausgebildet werden. Zudem lernen sie, ihren Mitschülern nahe zu bringen, welche negativen Folgen Sachbeschädigungen durch Vandalismus für sie haben können. In diesem Projekt werden auch die finanziellen und juristischen Folgen dieser Straftaten herausgearbeitet.