(24.11.2011)
Vandalismusschäden und Graffitischmierereien sowie deren Bekämpfung und Beseitigung sind zentrale Themen in der täglichen, betrieblichen Arbeit der Kölner- Verkehrs-Betriebe (KVB), denn die Schäden verursachen nach wie vor hohe Reinigungs- oder Reparaturkosten. Der KVB ist im zurückliegenden Jahr diesbezüglich ein Schaden in Höhe von ca. 1 Mio. Euro entstanden.
Schmierereien an Stadtbahnen und Bussen werden sofort beseitigt. Für die Stadtbahnen und Busse gilt nach wie vor, dass beschmutzte/beschmierte Fahrzeuge sofort in die Betriebshöfe fahren, um gereinigt zu werden. Diese Fahrzeuge bleiben nie länger als unbedingt notwendig im Netz (in der Regel bis das Austauschfahrzeug auf der Strecke ist), damit den Tätern keine „rollende Plattform" für ihre „künstlerische Leistung" gegeben wird.
Die Reinigung einer großflächigen Verschmutzung von beispielsweise 60m2 auf einer Fahrzeugseite einer Stadtbahn dauert bis zu 16 Arbeitsstunden. Sind, z. B. durch chemische Zusätze in den Spraydosen, die Schäden so gravierend, dass die Bahn neu lackiert werden muss, dauert dies nochmals 6-7 Arbeitstage. Die Erneuerung bzw. Neubeklebung mit Werbefolien dauert etwa weitere ca. 3 Tage. Die Entfernung von Kleingraffiti im Innenraum dauert 20-30 Minuten. Durch betriebliche Umstrukturierungen und durch die Neuvergabe von Reinigungsleistungen, u. a. auch für die Graffitibeseitigung, wurden die innerbetrieblichen Prozesse optimiert. Entsprechend einem Ratsbeschluss werden Graffitis außerhalb des Kernbereichs innerhalb 72 Stunden entfernt und im U-Bahn Kernbereich innerhalb 48 Stunden nach Meldung an die zuständige Abteilung Fahrweg/ Haltestellenservice und die entsprechende Beauftragung durch die KVB an die Dienstleister.
Um zukünftig die Arbeiten im Bereich Graffitibeseitigung und Strafverfolgung noch effektiver durchführen zu können, wird derzeit die Einrichtung einer Stelle eines Graffitibeauftragten vorbereitet.
Zukünftig wird der Graffitibeauftragte die Beschädigungen netzweit zusammentragen, ein Kataster anlegen sowie dieses permanent pflegen und Konzepte für die Entfernung der Graffitis entwickeln. Die Entfernung wird dann weiterhin durch den Haltestellenservice beauftragt, durchgeführt und abgerechnet.
Außerdem wurde im Bereich Fahrgastservice und Forderungsmanagement durch die Verlagerung von Aufgaben die Stelle Vandalismusprävention eingerichtet. Diese umfasst die vollständige strafrechtliche Bearbeitung bei Sachbeschädigungen (Vandalismus /Graffiti), bei Diebstahl sowie bei Missbrauch von Nothilfemitteln, bei Hausfriedensbruch sowie bei Anzeigen von Ordnungswidrigkeiten. Zudem übernimmt diese Stelle auch die Abstimmung mit den Ermittlungsbehörden und Gerichten, z.B. bei Offizialdelikten.
Im Rahmen der Ordnungspartnerschaft zwischen KVB, Polizei und Stadt Köln/KASA sind neue, erfolgreiche Wege bei der Ermittlung von Straftätern beschritten worden. Die Gespräche über eine Intensivierung dieser erfolgreichen Arbeit laufen derzeit.
Zur Prävention gehört auch das erfolgreiche Projekt Fahrzeugbegleiter, in dem Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse unterschiedlicher Schulformen als Streitschlichter ausgebildet werden. Zudem lernen sie, ihren Mitschülern nahe zu bringen, welche negativen Folgen Sachbeschädigungen durch Vandalismus für sie haben können. Ein sehr gutes Beispiel für die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist die Hauptschule Großer Griechenmarkt, deren Abschlussklasse sich im Sommer künstlerisch mit dem Thema „Graffiti auf Stadtbahnen" auseinandergesetzt hat. In dem Projekt wurden jedoch auch die finanziellen und juristischen Folgen dieser Straftaten herausgearbeitet. Die Bilder sind eine Woche lang in der Ausstellung der KASA im Foyer des Kalk-Karrees zu sehen.
Saubere Anlagen und Fahrzeuge steigern das subjektive Sicherheitsgefühl der Fahrgäste. Deshalb wird die KVB in Zusammenarbeit mit den Partnern der KASA nicht nachlassen, gegen die mutwilligen Zerstörungen und Graffitischmierereien vorzugehen. Die künstlerische Gestaltung von ausgewählten Anlagen, Haltestellen und Gebäuden kann ein Weg hierzu sein. Die KVB haben mit der Gestaltung des Unterwerkes unter der Hochbahn am Parkgürtel (Linie 13), unmittelbar auf dem Mittelstreifen der Auffahrt zur A57 einen Anfang gemacht. Bilder dieses Unterwerks, das im Rahmen des Cityleaks-Festivals von drei namhaften Künstlern gestaltet wurde, sind auch in der Ausstellung zu sehen.