(10.01.2015)
Gleich vier Integral-Züge der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) wurden in der Nacht zu Samstag von Wintersturm „Elon" in Mitleidenschaft gezogen. Bereits Freitagnachmittag kam es durch Baumteile, die bei rund 100 km/h Windgeschwindigkeit aufs Gleis fielen, bei der BOB und beim MERIDIAN zu Verspätungen.
Gegen 20 Uhr streifte am Freitagabend eine sogenannte Dreifachtraktion der BOB, also drei aneinander gehängte Züge, einen Baum. Dabei wurden an allen drei Zügen zahlreiche Scheiben beschädigt und müssen nun ausgetauscht werden. Passagiere und Mitarbeiter wurden nicht verletzt. Der beschädigte Zug konnte zum Aussteigen der Passagiere bis Deisenhofen weiterfahren, sodann kamen die drei Teile zur Reparatur ins Bahnbetriebswerk Lenggries. Dort landete auch ein einzelner Zug, der am Samstagmorgen von Bayrischzell in Richtung Miesbach unterwegs war. Im Bereich Fischhausen streifte der Zug einen herabhängenden Baum, wobei neben der Frontscheibe auch mehrere Seitenscheiben in Mitleidenschaft gezogen wurden, die nun ebenfalls erneuert werden müssen. Auch bei diesem Vorfall wurde niemand verletzt. Somit stehen nun vier Züge im Bahnbetriebswerk, die Reparaturarbeiten liefen das Wochenende über bereits auf Hochtouren. „Wir finden allerdings bei den Arbeiten immer noch weitere Schäden", erklärt Netzmanager Arno Beugel. So haben sich an einigen Rädern bei der Schnellbremsung, die nach dem Kontakt mit dem Baum eingeleitet wurde, offenbar Flachstellen gebildet. „Wir müssen die Züge gründlich untersuchen, damit wir keine versteckten Schäden übersehen" so Beugel. Das Fehlen von vier Zug-Einheiten könnte sich in den kommenden Tagen auf den Fahrplan auswirken. „Je nach Schwere der Schäden, die wir noch finden, kann es dazu kommen, dass wir mit einem Notfahrplan fahren müssen, während die Reparaturen auf Hochdruck laufen" sagt Beugel.
Die Züge sollen so schnell wie möglich wieder rollen. Da sich die Einsetzbarkeit der Fahrzeuge abhängig vom Reparaturverlauf kurzfristig ändern kann, bittet die Bayerische Oberlandbahn darum, Auskünfte über stattfindende und ausfallende Zugverbindungen ausschließlich auf www.bayerischeoberlandbahn.de nachzusehen. Die genaue Schadenshöhe ließ sich angesichts der andauernden Arbeiten noch nicht feststellen. Die Bayerische Oberlandbahn bittet ihre Fahrgäste um Verständnis für die Unannehmlichkeiten