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(17.06.2016)

Nach anderthalbjähriger Bauzeit konnte heute, am 17. Juni 2016 der historische Wagen No. 18 der Borkumer Kleinbahn wieder in Dienst genommen werden. Der Wagen fährt künftig im historischen Zugverbund und ergänzt damit den bereits vorhandenen historischen Wagenfuhrpark der Borkumer Kleinbahn. Der Waggon stammt aus dem Jahr 1925 und bietet 42 Sitzplätze und verfügt an den Wagenenden über offene Perrons, auf denen Gäste sitzend und stehend den Fahrtwind genießen können.


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Vorangegangen war eine Demontage der Sitzbänke, der Fenster, der Innenverkleidungen sowie der seitlichen Beblechung und der kompletten Stehperrons. Die noch gut erhaltenen Stirnwände und der Holzfußboden konnten im Fahrzeug verbleiben. Im Gerippe des Fahrzeuges waren jedoch viele Spanten beschädigt, sodass diese neu aus Eichenholz gefertigt werden mussten. Rudolf Munk, Betriebsleiter der Borkumer Kleinbahn erklärt dazu: „Insbesondere die Rundungen des Wagenkastens im unteren Bereich sowie die Vielzahl von Zapfungen im Verbund des Gerippes machten dieses Arbeiten sehr zeitaufwendig.“ Weiterhin wurden die Fenster komplett erneuert, die Innenverkleidungen neu hergestellt, die Sitzbänke neu aufgebaut und auch die Drehgestelle, Achslager, Federn und Wagenkastenabstützungen sowie Puffer entweder grundlegend überholt oder durch neu nachgefertigte Teile ersetzt.

„Wir freuen uns besonders, dass wir alles in Eigenregie durchführen konnten“, erklärt Theodor Robbers, Geschäftsführer der Borkumer Kleinbahn, mit Stolz. Neben Werkstattleiter Thomas Krüll haben Garrelt Haehnel, Michael Watermann sowie Julia Meyer – alle drei gelernte Tischler - an den Restaurierungsarbeiten mitgewirkt. Insgesamt wurden dafür 4.500 Arbeitsstunden aufgewendet, die erbracht wurden, sobald es der reguläre Bahnbetrieb zuließ. „Wir haben ca. 0,9 Raummeter Eichenholz zu rund 180 m Gerippeprofilen für den Wagenkasten verarbeitet und 0,6 Raummeter Teakholz für die Fensterrahmen, Abdeckungen und Leisten sowie 1.000 Messingschrauben nur für die Sitzbänke verschraubt“, erklärt Kleinbahn- Tischler Garrelt Haehnel. Die gesamte Baumaßnahme hat etwa 200.000 Euro gekostet.

Die Arbeiten zeigen auch das hohe Maß der Kompetenzen und flexiblen Einsatzgebiete der Mitarbeiter, was Robbers wie folgt kommentiert: „Unsere speziellen Anforderungen gerade im Hinblick auf unseren historischen Fuhrpark und die Insellage machen immer wieder deutlich, was für Spezialisten wir in unserem Team benötigen.“

Auch AG „EMS“-Vorstand Dr. Bernhard Brons zeigt sich sehr erfreut über die Erweiterung des historischen Fuhrparks des Tochterunternehmens: „Wenn man bedenkt, dass es im Jahr 1979 noch Überlegungen gab, den Bahnbetrieb einzustellen, kann man sich kaum vorstellen, wie heute jährlich rund 1 Mio. Gäste befördert werden sollten.“ Rund 70 Prozent ihrer Gäste befördert die Kleinbahn in den fünf Sommermonaten, was durchschnittlich 4.000 Personen pro Tag bedeutet und an Spitzentagen sogar 10.000. An starken An- und Abreisetagen sind dafür rund 35 Zugabfahrten notwendig.

Die Busse und Züge der Kleinbahn, allen voran die Dampflok Borkum, sind heute von der Insel nicht mehr wegzudenken. Sie sind beliebtes Film- und Fotomotiv und bieten über 70 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie derzeit acht Auszubildenden eine Beschäftigung auf der Insel.

„Als nächstes wird Wagen No. 56 ebenso gründlich überholt. Der Wagenkasten befindet sich bereits aufgebockt bis aufs Gerippe zerlegt in der Werkstatthalle“, verrät Munk noch.

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